Skip Navigation
22.04.2021

Den Geheimnissen der Gröditzer Schanze auf der Spur

Gleich dort, wo sich heute das bekannte Rittergut Gröditz befindet, erhebt sich im dazugehörigen Schlosspark noch eindrücklich sichtbar die Gröditzer Schanze. Die Befestigung wurde schon im 17. Jahrhundert in die Parkgestaltung integriert und dabei in Teilen auch verändert. Im Süden und Südwesten scheint der Wall noch original erhalten. An einer Stelle findet sich eine signifikante Erhöhung, welche als hochmittelalterlicher Turmhügel gedeutet wird.

Unglücklicherweise liegen für diese so wunderschön über der Gröditzer Skala gelegene Burganlage bisher keine Datierungsanhaltspunkte vor. Keramik wurde hier bisher nicht geborgen und es sind auch keine Unterlagen von früheren Grabungen überliefert. Gemeinhin wird die Gröditzer Schanze dennoch als mutmaßlich slawisch angesprochen. In unserem Projekt nutzen wir nun die Chance, dem Wall seine Geheimnisse zu entlocken.

Besonders nach dem Winter, wenn die Vegetation sich gerade erst zu regen beginnt, sind die Chancen auf Funde im noch feuchten Boden höher. Es ist ein bisschen wie beim Pilze suchen. Nur wer genau hinschaut, wird die unscheinbaren, zwischen den Blättern am Boden verborgenen Scherben auch erkennen und finden. Jedes der aufgefunden Stücke wird mit einem GPS-Gerät koordinatengenau eingemessen, so dass man später noch nachvollziehen kann, von welchem Bereich der Wallanlage es stammt.

Wie die Fotos zeigen, ist eine Besichtigung der Gröditzer Schanze nicht nur für das wissenschaftliche Auge lohnenswert. Der Verein Pro-Gröditz e.V. bemüht sich neben der kulturellen Nutzung auch um die denkmalgerechte Sanierung dieses romantischen Anwesens sowie die Instandhaltung von Park und Wallanlage, die für Besucher offen stehen.

Parkanlage in Gröditz
Parkanlage in Gröditz © LfA Sachsen