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17.11.2020

Was wir aufgrund der neuesten Forschungen über den Burgwall in Białogórze wissen

Seit dem Sommer 2020 hat das Archäologen-Team von der Naturwissenschaftlichen Universität in Breslau mit dem Lehrstuhl für Anthropologie seine Forschungen am slawischen Burgwall und dem Hügelgräberfeld in Białogórze intensiv vorangetrieben. Erste Ergebnisse wurden kürzlich in einem Beitrag des Grabungsleiters Radek Biel in der Online-Zeitschrift Archeologia Żywa veröffentlicht.

Die Breslauer Archäologen hofften neben den heute noch gut erhaltenen Überresten der Schanze auch Ergebnisse zu einem hier vermuteten Vorburgbereich sowie datierfähiges Fund- und Probenmaterial zu gewinnen. In einem Wallschnitt zeigten sich deutliche Schichten aus verbranntem Lehm und verkohlte Hölzer der ehemaligen Befestigung. Gemeinsam mit einer aus einem Holzbalken geborgenen Pfeilspitze belegen sie eindrucksvoll ein Zerstörungsereignis der umkämpften Burganlage. Die mutmaßliche Vorburg hingegen gab noch nicht alle ihre Geheimnisse preis. In einem digitalen Oberflächenmodell zeichnet sich zwar eine zweite ovale Befestigung ab, in der hier angetroffenen Nutzungsschicht fanden sich aber leider keine Fundstücke. Dafür wurden Spuren einer Palisadenbegrenzung und ein zumindest noch in Teilen erhaltenes Steinpflaster dokumentiert.

Auf jeden Fall haben sich die Grabungen der Breslauer Archäologen in Białogórze gelohnt! Nach den Funden scheint der Nutzungszeitraum der Burganlage im 9. bis 11. Jh. zu liegen. Jetzt warten wir mit Spannung auf die Ergebnisse der dendrochronologischen Analysen der Konstruktionshölzer und die 14C-Datierung der eben dort geborgenen Holzkohlen.

Keramik vom Hügelgräberfeld Białogórze
Keramik vom Hügelgräberfeld Białogórze © Fundacja Archeologiczna Archeo